Die Bewohner:innen der Insel Pari fordern Klimagerechtigkeit von Holcim

Sie fordern von Holcim:

  • die anteilmässige Wiedergutmachung ihrer klimabedingten Schäden auf der Insel Pari,
  • eine Reduktion der CO2-Emissionen um 43 Prozent bis 2030 im Vergleich zu den Werten von 20191.
  • einen Beitrag zu den Anpassungsmassnahmen auf der Insel Pari.

Oder einer Emissionsreduktion, welche gemäss den neusten Erkenntnissen der Wissenschaft zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1.5°C nötig ist.

Der Klimawandel bedroht bereits heute die Menschenrechte von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Nebst anderen Folgen verursacht der Klimawandel einen Anstieg des Meeresspiegels. Dadurch werden niedrig gelegene Küstengebiete und kleine Inseln zunehmend gefährdet, insbesondere im globalen Süden.

Auf der Insel Pari in Indonesien hat der steigende Meeresspiegel bereits Schäden an Häusern, Strassen und Geschäften verursacht. Das beeinträchtigt die wirtschaftliche Entwicklung, die Menschenrechte sowie das Wohlergehen der Menschen vor Ort. Doch das ist erst die Spitze des Eisbergs: Bleiben die derzeitigen globalen CO2-Emissionswerte gleich hoch, wird die Insel in den nächsten Jahrzehnten zu grossen Teilen überflutet sein. Die Lebensgrundlage künftiger Generationen steht damit auf dem Spiel.

Die Bewohner:innen von Pari müssen daher Massnahmen zum Schutz ihrer Insel treffen. Die Kosten dafür tragen sie selbst, obwohl sie den Klimawandel nicht verursacht haben. Das ist ungerecht.

Der Schweizer Konzern Holcim ist der führende Zementhersteller weltweit und gehört zu den 50 grössten CO2-Emittenten unter den Unternehmen. Damit stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Ausmass der Verantwortung von Holcim. Eine im Auftrag von HEKS erstellte Studie zeigt auf: Der Schweizer Konzern hat von 1950 bis 2020 über sieben Milliarden Tonnen Zement produziert und fast die gleiche Menge CO2-Emissionen verursacht. Das sind 0.42 Prozent aller globalen industriellen CO2-Emissionen seit dem Jahr 1750. Oder mehr als doppelt so viel, wie die gesamte Schweiz im gleichen Zeitraum verursacht hat.

Arif, Edi, Asmania und Bobby fordern deshalb im Namen der ganzen Insel Gerechtigkeit: Sie haben sich entschlossen, gegen den Zementkonzern Holcim vor Gericht zu ziehen – einen jener «Carbon Majors», der massgeblich zum Klimawandel und damit zu ihren Problemen beigetragen hat. In Zug, wo die Holcim-Gruppe ihren Sitz hat, haben sie am Kantonsgericht eine Zivilklage eingereicht. Die Schlichtungsverhandlungen mit dem Konzern waren zuvor gescheitert, da Holcim nicht auf die Anliegen der Kläger:innen eintreten wollte.