Entscheid rückt näher
Die Hauptverhandlung in der Klimaklage von vier indonesischen Fischer:innen gegen den Schweizer Zementkonzern Holcim ist am Mittwoch vor dem Zuger Kantonsgericht ohne Entscheid zu Ende gegangen. Ob die Kläger:innen den beantragten Rechtsschutz und damit Zugang zu Klimagerechtigkeit erhalten werden, bleibt damit vorerst offen. Sie verlangen von Holcim Entschädigung für erlittene Klimaschäden, die finanzielle Beteiligung an Flutschutzmassnahmen sowie die schnelle Reduktion der CO2-Emissionen. Wann das Gericht seinen Entscheid kommunizieren wird, ist offen.
Der Klimawandel lässt den Meeresspiegel steigen und zerstört so die Existenz der Menschen auf der indonesischen Insel Pari. Der Schweizer Zementkonzern Holcim trägt dafür einen massgeblichen Teil der Verantwortung. Nun fordern vier Bewohner:innen Gerechtigkeit: Sie haben im Februar 2023 in der Schweiz gegen Holcim eine Klage eingereicht. Sie wollen Entschädigung für bereits entstandene Schäden. Sie verlangen, dass Holcim seine CO2-Emissionen schnell senkt. Und sie fordern, dass sich Holcim auf Pari an den Kosten von Schutzmassnahmen gegen den steigenden Meeresspiegel beteiligt.
Erstmal muss sich damit ein Schweizer Konzern rechtlich für seine Rolle beim Klimawandel verantworten. HEKS, die indonesische Umweltorganisation WALHI und das European Centre for Constitutional and Human Rights (ECCHR) unterstützen den «Call for Climate Justice» der Menschen auf Pari für mehr Klimagerechtigkeit.
Kampf für Gerechtigkeit
Die Indonesische Insel Pari droht wegen des Klimawandels unterzugehen. Nun setzen sich ihre Bewohner:innen dagegen zur Wehr.
Klimakiller Beton
Beton ist der wichtigste Baustoff und gleichzeitig das «destruktivste Material» der Welt. Denn die Herstellung von Zement, dem Grundstoff von Beton, ist weltweit für acht Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich.
Mutiger Einsatz
Ibu Asmania, Arif Pujianto, Edi Mulyono und Pak Bobby, vier Bewohner:innen der Insel Pari, ziehen gegen Holcim vor Gericht. Lesen Sie ihre persönlichen Stories.